1. Körperlage
2. Oberkörperhaltung
3. Skistellung
4. Ausgleichsbewegung der Beine
5. Stockeinsatz
6. Fahrlinie
7. Grundschwung des Buckelpistenfahrens
8. So lernst du das Buckelpistenfahren
Die hier vereinfacht beschriebene Technik des Buckelpistenfahrens orientiert sich an der im Wettkampf verwendeten Technik. Sie weicht in einigen Teilen deutlich von der im Deutschen Skilehrplan beschriebenen Technik des Buckelpistenfahrens ab. Die hier beschriebene Technik ist effizient und befähigt den Sportler, eine Buckelpiste schnell und kontrolliert zu befahren.
1. Körperlage
Der Körper befindet sich, wie beim Fahren auf der glatten Piste, permanent in Mittellage. Insbesondere nach dem Überfahren des Buckels, also während der Streckbewegung der Beine, muss auf Einhaltung der Mittellage geachtet werden.
2. Oberkörperhaltung
Ganz entscheidend für eine sportliche Fahrt durch die Buckel und eine effiziente Technik ist die Oberkörperhaltung! Der Oberkörper wird möglichst aufrecht gehalten. Ein stark nach vorne gebeugter Oberkörper behindert einerseits die Beinbewegung (geringerer Bewegungsspielraum beim Anziehen der Beine) und führt andererseits zu einer starken Belastung der Lendenwirbelsäule.
Auch in Bezug zur Körperlängsachse bleibt der Oberkörper ruhig und ist stets ins Tal gerichtet. Er dreht nicht in Kurvenrichtung mit. Es erfolgt keinerlei Rotation im Oberkörper. Die Schulter- und Hüftachsen befinden sich immer in einem Winkel von 90 Grad zur Falllinie.
Im Gegensatz zum Kurvenfahren, wie es im Skilehrplan beschrieben wird, wird in der Buckelpiste auf eine „neutrale Hüftposition“ kein Wert gelegt. Die Steuerqualität leidet zwar darunter, das ist aber beim Buckelpistenfahren nicht von Bedeutung.
Um den Oberkörper und die Hüfte beim Schwingen um die Buckel nicht in die Kurve mitzudrehen, wird „geswitcht“. Dabei wird die „kurvenäußere Hüfte“ (und damit der Außenski) genau so weit zurückgenommen, dass die Hüftachse in einem Winkel von 90 Grad zur Falllinie bleibt. Es ist eine Frage der Betrachtungsweise, ob man switcht, um die Hüfte ruhig zu halten, oder ob man die Hüfte ruhig hält und dadurch automatisch switcht.
Die Position der Hüfte überträgt sich bis hinunter zur Lage der Ski zueinander: Eine gedachte Achse von Skispitze zu Skispitze oder von Fußspitze zu Fußspitze ist stets parallel zur Hüftachse.
3. Skistellung
Die Ski werden beim Buckelpistenfahren in einer parallel geschlossenen Skistellung, jedoch nicht im Block (vgl. vorhergehenden Absatz „switchen“), geführt. Mit geschlossener Skistellung ist eng geschlossen gemeint, so dass beide Beine ständig Kontakt zueinander haben.
Die Ski sind dadurch viel einfacher zu kontrollieren! Beim Schwingen um die Buckel ist wenig Platz: Bei offener Skistellung würde ein Ski über den Buckel und der andere durch die Mulde fahren, was es schwierig macht, das Gleichgewicht zu halten.
Durch die enge Skistellung befinden sich die Ski und die Beine auch näher an der Körperlängsachse. Dadurch wird der zum Drehen der Ski erforderliche Kraftaufwand geringer. Oder, was wichtiger ist: die Ski können bei gleichem Kraftaufwand schneller gedreht werden.
4. Ausgleichsbewegung der Beine
Ganz entscheidend für eine effiziente Technik des Buckelpistenfahrens ist ganz offensichtlich die Ausgleichsbewegung der Beine. In der Buckelpiste ist diese Ausgleichsbewegung notwendig, um einen kontinuierlichen Ski-Schnee-Kontakt sicherzustellen. Die wichtigste Voraussetzung für Tempokontrolle!
Das Ausgleichen der Buckel wird durch ein, den Buckeln angepasstes, Beugen und Strecken der Beingelenke (Fuß-, Knie- und Hüftgelenk) erreicht. Dabei werden beim „Schlucken“ der Buckel die Beine möglichst aktiv angezogen. Nach dem Überfahren des Buckels werden die Beine so schnell wie möglich in die Mulde gestreckt. Damit der Ski-Schnee-Kontakt erhalten bleibt, bzw. möglichst schnell wieder hergestellt werden kann, ist das Strecken der Beine mit einem nach-unten-drücken der Skispitzen verbunden.
Beim Lernen hilft die Vorstellung, dass das Längsprofil der Buckelpiste durch eine vom Skifahrer aktiv durchgeführte Beinbewegung „nachgebildet“ wird. Der Oberkörper bleibt dabei aufrecht, ruhig und immer auf gleicher Höhe. Er dient den schnellen Beinbewegungen als Widerlager.
Aktionen der Beine:
Beugen: Mit Beginn des Buckels kommen die Knie nach oben, möglichst aktiv vom Fahrer angezogen, teils aber auch durch den Buckel nach oben gedrückt.
Strecken: Unmittelbar nach Überfahren des Buckels werden die Beine so schnell wie möglich in die Mulde gestreckt. Gleichzeitig werden durch Strecken der Fußgelenke die Skispitzen nach unten gedrückt.
Das Beugen und Strecken ist in Schnelligkeit und Ausprägung der Buckelpiste und dem Fahrtempo angepasst. Das heißt, die Beine werden nur so weit gebeugt, wie es für die Ausgleichsbewegung auch notwendig ist. Das Fahren mit anhaltend tiefer Beugestellung hat mehrere Nachteile:
- Der zur Verfügung stehende „Federweg“ ist entsprechend kürzer und der Ski-Schnee-Kontakt geht dadurch schneller verloren.
- Eine tiefe Beugestellung ist muskelphysiologisch ungünstig. Der Hauptstrecker des Kniegelenks, der zweigelenkige quadriceps femoris, entwickelt die höchste Kraft bei gestrecktem Hüftgelenk.
- Gegen eine anhaltend tiefe Beugestellung spricht auch die Belastung, die dabei auf die Kniescheibe wirkt. Je größer der Kniebeugewinkel ist, desto größer sind die Druckwerte auf die Kniescheibe.
5. Stockeinsatz
Der Stockeinsatz dient als Rhythmus- und Balancehilfe. Zum Abstützen wird er nur bei einem Fahrfehler verwendet. Der Stockeinsatz erfolgt weit vorne, neben der Skispitze auf dem Buckel. Erfolgt der Stockeinsatz zu weit hinten führt das zur Rücklage. Wird der Skistock zu weit seitlich eingesetzt führt das zum „Aufdrehen“ des Oberkörpers und der Fahrtrhythmus wird gestört.
Der Skistock wird möglichst kurz eingesetzt, ein langes Steckenlassen führt zu unökonomischen und weit ausladenden Bewegungen der Arme.
6. Fahrlinie
Im Prinzip wird um die Buckel herum geschwungen und bei jedem Buckel ein Schwung gemacht. Die Buckel geben somit den Schwungrhythmus vor.
Bei dieser Fahrlinie sind die auszugleichenden Höhenunterschiede am geringsten: Es müssen nur die relativ niedrigen Übergänge von Mulde zu Mulde ausgeglichen werden. An den höchsten Stellen der Buckel fährt man vorbei.
Diese Fahrlinie entspricht der bei Wettkämpfen geforderten und tatsächlich auch gefahrenen Spur. Abhängig von den skispezifischen Fertigkeiten, kann die Spur direkter und damit schneller gefahren werden. Die auszugleichenden Höhenunterschiede zwischen den Mulden werden damit größer und die Ausgleichsbewegung der Beine muss in Amplitude und Frequenz angepasst werden.
7. Grundschwung des Buckelpistenfahrens
Unter dem „Grundschwung des Buckelpistenfahrens“ wird eine Fahrtechnik verstanden, die in einer glatten Piste ohne Buckel mit dem Technikleitbild des Buckelpistenfahrens gefahren wird. Also Buckelpistenfahren ohne Buckel (und damit ist nicht der Tiefschwung gemeint).
Die Technikmerkmale des Grundschwungs ergeben sich aus den zuvor beschriebenen Kriterien.
Insbesondere sind das:
- Rhythmischer Kurzschwung
- Beibehaltung der Mittellage
- Aufgerichteter und ruhiger Oberkörper
- Geschlossene Skistellung
- Schwingen ohne Vertikalbewegung, aber mit Längenausgleich der Beine beim Kurvenwechsel
- Rhythmischer, kurzer Stockeinsatz; Arme und Hände bleiben vor dem Körper und werden ruhig gehalten
8. So lernst du das Buckelpistenfahren
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Dabei spielt es fast keine Rolle, wie gut du schon Ski fährst, das Buckelpistentraining bringt dich auf jeden Fall weiter. Aber: je besser du Ski fährst, desto schneller wirst du die (sehr spezielle) Technik des Buckelpistenfahrens erlernen!
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